Bei der Bürgerinitiative „MUT“ soll keine Wut entstehen“! - CDU Stadtverband Haiger

„Bei der Bürgerinitiative „MUT“ soll keine Wut entstehen“

Abordnung aus Sechshelden und der CDU Haiger zu Besuch im Wirtschaftsministerium
 
Haiger-Sechshelden/Wiesbaden Auf Initiative der Haigerer CDU war dieser Tage eine Abordnung der Sechsheldener Bürgerinitiative „Menschen unter der Talbrücke“ (MUT) im hessischen Wirtschaftsministerium zu Gast.Begleitet wurde die Delegation von Haigers CDU Vorsitzenden Sebastian Pulfrich. In Wiesbaden traf die Gruppe mit dem Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums Herrn Steffen Saebisch, dem Referatsleiter Straßenbau Herr Martin Weber sowie dem heimischen Landtagsabgeordneten Clemens Reif (CDU) zusammen, der zugleich der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr im hessischen Landtag ist. In seinen Eingangsworten berichtete Reif von den Problemen der Sechsheldener Bürger und verwies dabei auf den Ortstermin der Haigerer CDU vom Sommer diesen Jahres, an dem er selbst teilgenommen hat. Staatssekretär Saebisch bekundete sofort Sympathie für die Bürgerinitiative, verwies aber sogleich darauf, dass eine Verlegung der Trassenführung der A45 durch das Land Hessen ein extrem schwieriges Unterfangen sei, da die Auftragsverwaltung auf Seiten des Bundes liege. Saebisch führte aus, dass ein vordringlicher Bedarf einer möglichen Neutrassierung erst ab 2015 in das Bundesverkehrsprogramm mit aufgenommen werden könne, da dort noch eine Vielzahl von Projekten noch nicht abgearbeitet bzw. finanziert seien. „Trotz aller Umstände möchte ich sie ermutigen, sich weiter einzubringen, um überhaupt eine Machbarkeitsstudie anstoßen zu können“, so Saebisch. „MUT“-Vorstandsmitglied Frank Benner führte in seiner Präsentation aus, dass das Thema Talbrücke schon seit Jahren im Dorf diskutiert würde. Dies wäre der Anlass gewesen, sich in einer Bürgerinitiative zusammen zu finden. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, fragte Frank Benner. Der Vorsitzende der Initiative, Rainer Buhl, machte in dem gut einstündigen Gespräch deutlich, dass Sechshelden von drei Lärmquellen umgeben sei, der Talbrücke, dem Zugverkehr sowie der B 277. „Eine isolierte Betrachtung macht hier keinen Sinn“ bestätige der Staatssekretär. Im weiteren Verlauf berichtete der Sechsheldener Klaus Best, dass neben dem Lärm vor allem auch die Emmissionsbelastung (Feinstaub) mit einbezogen werden müsse. „In den meisten Überlegungen geht es nur um die Lärmbelastung, was eine sehr eindimensionale Betrachtung ist“ kritisierte Best. Clemens Reif stellte in dem Austausch klar heraus, dass eine mögliche Verlegung der Trassenführung zudem eng mit der Zukunftsfrage des Dorfes an der Dill verbunden sei. „Wenn sich in den nächsten Jahrzehnten nichts tut, wird es schwer sein, jüngere Leute im Dorf zu halten“, ist sich Reif sicher. Diesem Problem will sich „MUT“ verstärkt annehmen. Sebastian Pulfrich berichtete, dass die CDU Haiger und darüber hinaus das ganze Parlament voll hinter den Interessen der Sechsheldener Bürger stehe. „Wir von der CDU vor Ort sind froh, dass wir durch unsere übergeordnete Kontakte solchen Treffen wie heute möglich machen können, um den Bürgern eine Plattform zu bieten“, so Pulfrich. Im Verlauf des Austausches verwies der Besuch aus Sechshelden neben den bekannten Problemen auch auf mögliche neue Trassenführungen. „Die Bürgerinitiative „MUT“ ist jederzeit zu konstruktiven Gesprächen bereit und ist realistisch genug zu wissen, dass das Problem Talbrücke nicht von heute auf morgen gelöst werden kann“. Dies griff Staatssekretär Saebisch noch einmal auf, um klar zu machen, dass zunächst intensive Gespräche mit dem Bund geführt werden müssen. „Ohne grünes Licht vom Bund werden wir aus Kostengründen keine Machbarkeitsstudie oder Grobanalyseeinleiten können“ so Saebisch. Daher ist die vorgesehene Präsentation des Anliegens beim Leiter der Abteilung Straßenbau im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Bonn eine der vordringlichsten Aufgaben der Bürgerinitiative.Sebastian Pulfrich noch in Wiesbaden mit der heimischen Bundestagsabgeordneten Sibylle Pfeiffer (CDU) in Verbindung, die ein Gespräch auf Bundesebene für den Anfang des Jahres 2011 zusicherte. In seiner abschließenden Beurteilung versprachen die Wiesbadener Politiker, sich der Sache anzunehmen und die vorgestellten Varianten auf jeden Fall zu prüfen. Dabei müsse auch „Plan B“ mit einbezogen werden, bei dem die Trasse nicht verlegt, aber mit einem Höchstmaß an Lärmschutz versehen würde. Der Referatsleiter des Straßenbaus im Wirtschaftsministerium, Martin Weber, machte in seinen Schlussausführungen klar, dass zunächst der Ersatzneubau von zwanzig Brücken an der A 45 abgeschlossen sein müsse, bevor weitere Schritte unternommen werden könnten. Auf Nachfrage von Rainer Buhl stellte sich heraus, dass es für die Sechsheldener Talbrücke noch keine Planung bzgl. eines Neubaus gibt. Am Ende des Gesprächs bedankte sich Clemens Reif für die große Sachlichkeit und gute Vorbereitung der Bürgerinitiative. „Ihr habt einen guten Eindruck hinterlassen und wir bleiben auf jeden Fall mit allen Beteiligten im Gespräch“, so Reif. Auf Vorschlag der Teilnehmer der Gesprächsrunde wird der CDU-Stadtverband Haiger Anfang Februar eine Winterwanderung in Sechshelden durchführen, um sich vor Ort die möglichen neuen Wege für die Trassenführung anzusehen. „Bei der Bürgerinitiative „MUT“ soll keine Wut entstehen“, waren sich alle Beteiligten am Ende des Gespräches einig.